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Krieg in der Ukraine - FAQ

Katastrophenschutz und Vorsorge


Die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und der Krieg mit Russland verunsichern viele Bürgerinnen und Bürger und werfen zahlreiche Fragen auf. Insbesondere, wie kann ich persönlich Vorsorge treffen, wo kann ich mich zuverlässig informieren oder welche Vorsorge trifft der Staat.

Für die Bewältigung solcher Ereignisse können individuelle Vorkehrungen getroffen werden. Sollte eine Notsituation eintreten, können Sie sich selbst und Ihren Angehörigen und Nachbarn helfen.

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung zahlreicher Fragestellungen.


Allgemeine Informationen zum Krieg in der Ukraine erhalten Sie unter

sowie


Wie kann man sich auf eine Evakuierung oder den Ausfall von wichtiger Versorgung vorbereiten?

Staatliche Maßnahmen können je nach Lage erst mit einigen Tagen Vorlauf greifen oder müssen sich auf bestimmte besonders betroffene Regionen oder vulnerable Bevölkerungsgruppen beschränken. Es empfiehlt sich daher persönliche Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Hierzu gehört insbesondere:

  • Legen Sie einen Notvorrat an Lebensmitteln und Verbrauchswaren an (empfohlen für zehn Tage).
  • Stellen Sie eine Mappe mit wichtigen Dokumenten zusammen.
  • Halten Sie einen Notfallrucksack gepackt.
  • Informieren Sie sich über die in Ihrer Region verwendeten Warnmittel.
  • Besuchen Sie regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs und halten ein Erstbestand an Verbandmitteln (bspw. einen handelsüblichen Kfz-Verbandkasten) vor.
  • Informieren Sie sich über Bezugsquellen für Lebensmittel auch abseits Ihrer regelmäßig genutzten.

Denken Sie in Ihren Vorbereitungen auch an ggf. hilfebedürftige Angehörige und Nachbarn.


Ist eine private Vorsorge nicht als negativ verschrien?

Eine vernünftige Vorbereitung ist nicht mit „Hamsterkäufen“ oder einer „Panik-Mache“ zu verwechseln, sondern hilft diese zu vermeiden!


Wie wird die Bevölkerung gewarnt?

Die Warnung der Bevölkerung wird durch die Kommunen und Katastrophenschutzbehörden veranlasst.

Zur Warnung stehen – je nach Gefahrenlage und Kommune – verschiedene Warninstrumente zur Verfügung:

  • Rundfunkdurchsagen
  • Einblendungen / Lauftexte im Fernsehen

  • Informationen über Warnapps für das Smartphone:
    • NINA
    • Katwarn
    • BIWAPP

Informationen welche Warnapp an Ihrem Ort genutzt wird erhalten Sie über Ihre Gemeinde oder den Landkreis.

  • Lautsprecherdurchsagen

  • Sirenen
    Zu beachten: Sirenen werden in vielen Kommunen auch zur Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr genutzt. Sofern an Ihrem Ort hierüber die Bevölkerung gewarnt wird, informieren Sie sich über die genutzten Signale.

  • Öffentliche Bekanntmachungen auf der Internetseite oder den Auftritten in Sozialen Medien der Kommune

  • Öffentliche Aushänge an Verwaltungsgebäuden oder Feuerwehrgerätehäusern

  • Presseveröffentlichungen

  • Haustüransprachen durch Einsatzkräfte


Welchen Schutz gibt es vor atomarer Strahlung?

Das Bundesamt für Strahlenschutz unterhält ein flächendeckendes Messsystem zur frühzeitigen Erkennung atomarer Strahlung. Im Verdachtsfall führen spezielle Messfahrzeuge des Katastrophenschutzes und verschiedener Behörden weitere Schwerpunktmessungen durch.


Was hat es mit Jodtabletten auf sich und wann kann man diese erhalten?

Die Einnahme spezieller Jodtabletten kann einen Schutz im Falle atomarer Strahlung bieten. Diese würde von den zuständigen Stellen des Bundes empfohlen werden; ggf. abgestuft für verschiedene Regionen oder Bevölkerungsgruppen.

Hierzu werden staatlicherseits bundesweit Jodtabletten eingelagert. Diese Jodtabletten würden im Anlassfall von den Katastrophenschutzbehörden in allen Gemeinden und größeren Ortschaften ausgegeben werden.

Eine anlassunabhängige Ausgabe von Jodtabletten erfolgt staatlicherseits nicht. Für die private Vorsorge können entsprechende Jodtabletten über die Apotheken erworben werden.


Gibt es noch öffentliche Luftschutzräume?

Im Jahr 2007 hat der Bund im Einvernehmen mit den Ländern beschlossen, das bisherige Konzept für die Vorhaltung öffentlicher Schutzräume aufzugeben, da aufgrund der geänderten Sicherheitslage die Schutzbauten nicht mehr den aktuellen Bedrohungsszenarien entsprachen und die Schutzräume der Bevölkerung keine ausreichende Sicherheit mehr boten. Der Rückbau der Schutzräume begann im Jahr 2008.



Wo sind weitere Informationen zu finden?

Weitere Informationen zur Vorbereitung auf mögliche Gefahrensituationen finden Sie auf den Seiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:



Wo sind kindgerechte Informationen zu finden?

Die Flut an Informationen ist gerade in Krisenzeiten sehr groß. Kinder werden über die verschiedensten Kanäle (z. B. Fernsehen, Radio, Soziale Medien, Zeitungen, Gespräche) mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert. Das verunsichert viele und es wichtig, auf Fragen einzugehen und mit Kindern über die Ängste zu sprechen.

Dazu gehört z.B.:

  • Signalisieren Sie, dass Sie für Ihr Kind da sind
  • Seien Sie für die Ängste und Sorgen da
  • Vermitteln Sie Informationen sachlich und kindgerecht
  • Geben Sie Halt und vermitteln Sie Sicherheit
  • Weisen Sie auf positive Entwicklungen hin (z.B. Verhandlungen)
  • Begrenzen Sie den Medienkonsum Ihres Kindes
  • Lassen Sie Ihr Kind mit Bildern und Videos aus Krisengebieten nicht allein
  • Nutzen Sie Kindersuchmaschinen (Blinde-Kuh.de, FragFinn.de)


Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat zudem Portale eingerichtet, in welchem Kinder kindgerechte an die Themen Katastrophenschutz und Vorbereitungen herangeführt werden:



Wie kann ich den Menschen in der Ukraine helfen oder Sammlungen organisieren?

In der aktuellen Situation ist eine solidarische Unterstützung wichtig – aber auch eine koordinierte Hilfe.

Derzeit können nicht mehr alle Unterstützungsinitiativen vor Ort im gewünschten Maße tätig werden, Sachspenden können vor Ort nicht mehr alle zielgerichtet eingesetzt werden.

Wenn Sie spenden möchten wenden Sie sich daher bitte an eine der größeren Spendenaktionen und Hilfsinitiativen.

Wenn Sie selbst aktiv Hilfe leisten möchten, wenn Sie sich an Initiativen bei Ihnen vor Ort oder die Betreiber eventueller Notunterkünfte in der direkten Nähe.


Wer ist in Niedersachsen für die Unterbringung von Kriegsgeflüchteten zuständig?

In Niedersachsen kümmert sich die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen um die Unterbringung und Versorgung von Kriegsgeflüchteten.

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